2001: Jubiläumsjahr Hans Bethges: 1876 - 1946. Sein 125. Geburtstag und 55. Todestag
Hans Bethge: Nachdichtungen orientalischer Dichtungen
Reaktionen und Rezensionen:
Dieter Sattler
in der Frankfurter Neue Presse vom 16. April 2005 zu Hafis: "Liebesverse statt Feindbilder" |
"Umso
mehr Grund, sich mit diesen einfühlsamen
Hafiz-Nachdichtungen von Hans Bethge daran zu
erinnern, dass es zumindest in der Liebeslyrik keinen
Kampf der Kulturen gibt. " |
Johannes U.
Lechner
im Marburger Forum Online, 2005, Heft
1 zu den Nachdichtungen der Verse des "Asiatischen Liebestempels" und der "Arabischen Nächte" |
"Was
diese Welt eigentlich ausmacht, ihre innerste Kraft,
zeigt sich im Eros, aber er selbst ist wiederum nur
die Erscheinungsform eines noch Tieferen, ja des
Tiefsten überhaupt, nämlich des gestaltlosen Gottes,
der aber, und das ist das Ungeheure, in einem "Tropfen
Tau" ganz gegenwärtig ist. mehr:
Gesamttext
|
Elena Maroufi.
Myliris – Seminare und Beratung, Oktober 2004: zu Hafis: "Hafis - das Wesen der Schönheit in Sprache gegossen!" |
"Frechheit
und Frische, Erhabenheit und Erregung, Liebe und
Laster - das ganze Spektrum des Lebendigen wird hier
vor uns ausgebreitet, in einer Sprache, deren
Mut und Aktualität verblüfft. Denn es handelt sich
nicht etwa um Zeitgenössisches, sondern um
orientalische Lyrik des 14. Jahrhunderts (nach
christlicher Zeitrechnung), vor 100 Jahren
nachgedichtet von einem deutschen Poeten. Wer
sich auf lyrische Weise dem Orient nähern möchte, kann
kaum einen besseren Einstieg finden! [...] Hier findet sich für Jeden etwas: erlesene Liebeslyrik, pointierte Gesellschaftskritik, tiefgründige Mystik. In der Nachdichtung Hans Bethges eignet sich Hafis sogar, Gedichte-Muffeln Lust auf Lyrik zu machen!" |
Max Lorenzen,
Marburger Forum, Juli 2004: Zu Hafis und Omar Khayyam: "Die Macht des Weines. Zwei große persische Dichter im YinYang Media Verlag" |
"Hier
ist in letzter Deutlichkeit die Notwendigkeit des
Rausches - für den Khayyam, wie Hafis als Bild jeweils
den Wein setzen - bezeichnet. Mit dem
Alltagsbewusstsein lässt sich der Liebe und Hass in
sich vereinende Gott, die Einheit des Gegensätzlichen
als gesteigertes Wesen des Seins, nicht begreifen.
Beginnt aber das Innere der Seele zu schwingen, so
kann das Auge, was sich doch immer schon zeigt, auch
wahrnehmen. Seine Blindheit findet in solchen Momenten
ihr Ende." mehr:
Gesamttext
|
Max Lorenzen,
Marburger Forum, Juli 2003: zur Indischen Harfe |
"Liest
man die Nachdichtungen Bethges und erinnert sich
daran, dass er nur Prosatexte vor Augen hatte, so
glaubt man mit wachsender Bewunderung, er habe den Ton dieser
Lyrik kongenial getroffen." |
Max Lorenzen, Marburger Forum, Okt.
2002: zur Chinesischen Flöte, Sa'di der Weise und dem Türkischen Liederbuch |
"diese
Gedichte, die... das Ergebnis einer eigenartigen, ja
einzigartigen Begegnung verschiedener Kulturen und
Epochen darstellten." mehr:
|
Karl-Ludwig
Barkhausen, Böhme-Zeitung Soltau, Okt. 2002: zur Biographie Hans Bethges von Eberhard G. Bethge |
"Ich
schreibe Verse, da ich nichts anderes kann" mehr:
|
Dagmar Yu-Dembski, Das neue China
2001: zur Chinesischen Flöte |
"In
Bethges zeitlos schönen Nachdichtungen sind der
lyrische Zauber und die Musikalität chinesischer
Poesie unverändert zu spüren. Und so ist der
Herausgeberin zu danken und zu hoffen, dass viele
Leser sich in dieser Ausgabe an der Schönheit
klassischer chinesischer Dichtkunst erfreuen werden."
mehr:
|
Hermann Hesse, Münchener Zeitung 1907 zur Chinesischen Flöte |
"Ein
erstaunliches Buch!"
mehr:
|
Jürgen Dehl, Höchster
Kreisblatt, 2001 zu allen Nachdichtungen |
"Wer unvoreingenommen die Nachdichtungen
liest (oder wie in diesem Falle: hört), staunt
über die Düfte und Stimmungen, die Bethge einfing." mehr:
|
Professor
Henry-Louis de La Grange,
Gustav-Mahler-Biograph |
"Need I say the Bethges's poetry lies very close
to my heart."
mehr:
|
Alma Mahler-Werfel,
Ehefrau Gustav Mahlers |
„Er“, (Dr. Pollak, ein Freund des Hauses), „brachte mir die kostbarsten Leckerbissen,
Bücher, Noten. Und so kam er einmal mit Bethges
„Chinesischer Flöte“, einer Sammlung von Gedichten,
vor allem von Li-Tai-Pe. Die Gedichte entzückten mich,
und ich las sie Gustav Mahler immer wieder vor, bis er
daraus … „Das Lied von der Erde“ machte.“
mehr:
|
Bibliographie der Neu/Wiederauflagen: Die Nachdichtungen orientalischer Lyrik wieder erhältlich im YinYang Media Verlag: Seit Oktober 2001 erschienen: Die
chinesische Flöte Sa'di der
Weise Das
türkische Liederbuch Die indische
Harfe*) 2003 Omar Khayyam*) 2004 2005 zusätzlich im Herbst 2002 -
erschienen: *) Mit Überarbeitungen und Ergänzungen aus
dem Nachlaß Hans Bethges |
Zu "Die chinesische Flöte",
"Sa'di der Weise" und "Das türkische Liederbuch"
"...diese Gedichte, die... das Ergebnis einer eigenartigen, ja einzigartigen Begegnung verschiedener Kulturen und Epochen darstellten.(Max Lorenzen, Marburger Forum, Beiträge zur geistigen Situation der Gegenwart Jg. 3 (2002), Heft 5, Text komplett bei: (http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2002-05/Bethge1_3.htm)) [..]
[...] Liest man die Nachdichtungen Bethges und erinnert sich daran, dass er nur Prosatexte vor Augen hatte, so glaubt man mit wachsender Bewunderung, er habe den Ton dieser Lyrik kongenial getroffen. Regenzeit (Kalidasa) "Beschwert von Blüten, beugen sich die Zweige / Der Bäume nieder, silberne Regentropfen / Glänzen darüber hin, ein schwüler Duft / Ergießt sich durch den feuchten Raum und bringt / Die Liebenden voll Sehnsucht zueinander." Die ganze
Natur ist Zeugung. Der Regen des Himmels und die
Blüten der Erde lassen in ihrer Vereinigung einen Duft
entstehen, der wie das erotische Stimulans schlechthin
die Sehnsucht der Liebenden bis in ein göttliches
Übermaß steigert. Die Sexualität der Menschen wird so
zum Abbild eines naturhaft-transzendenten Geschehens. Zweierlei Glück (Bhartrihari) "Glücklich die einen: die, dem Hang zur Welt / entsagend, aller Leidenschaften bar, / Nur der Erkenntnis Gottes hingegeben, / Die Tage ihrer Jugend in der Tiefe / Der heiligen Wälder still und fromm verbringen. // Glückselig auch die andern: die am Abend / Die lachende Geliebte, deren Brüste / Gleich hohen Urnen in die Lüfte starren, / Heiter umarmen und auf weichem Lager / Der Liebe ihres Seins Erfüllung sehn." Bhartrihari hat dieses gleiche Bedeuten von Gotteserkenntnis und wirklichem erotischen Erleben wohl gesehen, aber in seinem Hin- und Herpendeln zwischen klösterlicher Einsamkeit und Weltzugewandtheit doch nicht in Balance bringen können. Amaru spricht in "Glück" auf keineswegs häretische Weise aus, dass die Seligkeit der Liebe etwas Göttliches hat: "Auf lange leuchte dir das reizende / Gesicht des schlanken Mädchens: Beim Genuss / Der Liebe schweb es vor dir, eingerahmt / Von den in Unordnung geratnen Locken, / Geschmückt mit Ohrgehängen, welche schwanken, / Und auf der Stirn bedeckt mit feinen Perlen / Wollüstigen Schweißes, und die Augen glänzen / Gar süß ermattet nach dem Liebesspiel ... // So lang dir dieses wird, was brauchst du da / Vischnu und Schiwa und die andern Götter?" Die orthodoxe Kirchenfrömmigkeit hat zu allen Zeiten in der Mystik etwas Bedrohliches gesehen, weil sie in der gesteigerten Gottesliebe zurecht etwas Heidnisch-Erotisches ausgemacht hat. Eben das fehlt den heutigen christlichen Gottesvorstellungen, die deswegen so blass sind. In Bethges "indischer Harfe" begegnen wir einer erotisch-polytheistischen Welt, die von der unsrigen nur einerseits sehr weit entfernt ist. Auch die omnipräsente nachmoderne Sexualität kann sich erotisieren, um so gesteigert zu erfahren, was Lust sein kann. Die in diesem Buch versammelten Gedichte vermitteln uns eine bildhafte sinnliche Präsenz davon. "Ich schreibe Verse, da ich nichts anderes kann" (Karl Ludwig Barkhausen in: Böhmezeitung, Soltau, 8.10.2002)Biographie über den Dichter Hans Bethge ist neu erschienen: Seine Nachdichtungen orientalischer Lyrik sind lebendig.
"In Bethges zeitlos schönen Nachdichtungen sind der lyrische Zauber und die Musikalität chinesischer Poesie unverändert zu spüren. Und so ist der Herausgeberin zu danken und zu hoffen, dass viele Leser sich in dieser Ausgabe an der Schönheit klassischer chinesischer Dichtkunst erfreuen werden."
Zur Jubiläumsveranstaltung in
Kelkheim am 9.12.2001
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Henry-Louis
de La Grange Hier
meine Übersetzung ins Deutsche (RB)
Im selben Jahr
verliert das Ehepaar Mahler die ältere Tochter Maria
Anna, und kurz darauf wird bei Gustav Mahler
seine schwere Herzkrankheit diagnostiziert. Alma
schreibt dazu in ihren „Erinnerungen an Gustav
Mahler“: (Mahlers Titel
geht auf ein Gedicht des großen chinesischen Dichters
Li-Tai-Po (Li-Bai) aus der Tang Zeit zurück: es heißt
vollständig: Das Trinklied vom Jammer der Erde.)
Leserzuschrift
der
Herausgeberin
und Verlegerin Regina Berlinghof
Sehr geehrte Damen und Herren, "Das ist
altchinesische Lyrik, kunstgewerblich gekittet von
Hans Bethge, Die
"kunstgewerblich gekitteten" Verse in der
"Chinesischen Floete" Hans Bethges haben nicht nur
Mahler zu seinem "Lied von der Erde" inspiriert,
sondern auch Arnold Schoenberg, Gottfried von Einem,
Richard Strauss, Anton von Webern und viele andere
Komponisten. Es gibt rund 130 Nachweise von
Vertonungen der Nachdichtungen orientalischer Lyrik
Hans Bethges. "Die chinesische Floete", so der genaue
Titel des ersten Gedichtbandes Hans Bethges mit
Nachdichtungen chinesischer Lyrik, fand aber nicht nur
bei Komponisten, sondern vor allem bei den Lesern
grosse Resonanz und wurde als eigenstaendige
Schoepfung sogar ins Niederlaendische und Daenische
uebersetzt. Die chinesische Floete erreichte seit 1907
eine Auflage von knapp 100.000 Exemplaren. Nicht
schlecht fuer einen Lyrikband! Es ist mir daher
eine grosse Freude, dass ich im Jubilaeumsjahr Hans
Bethges in meinem YinYang Media Verlag beginnend mit
diesem Herbst alle Nachdichtungen orientalischer Lyrik
Hans Bethges neu auflegen und der literarischen und
musikalischen Welt wieder zugaenglich machen kann.
Ebenso ist es mir als Verlegerin und Herausgeberin ein
Anliegen, den aus den orientalischen Regionen
zugezogenen Mitbuergern und ihren Kindern die Schaetze
ihrer Dichtkunst und Kultur auch in der neuen Sprache
zu erhalten. Den Anfang machen "Die Chinesische
Floete" und Sa'di der Weise" - Lieder und Gedichte des
persischen Weisen und Dichters aus dem 13.
Jahrhundert. Vielleicht ist es ja auch fuer eine Stuttgarter Zeitung interessant, dass Hans Bethge seine letzten Lebensjahre bei Stuttgart, naemlich in Kirchheim unter Teck, verbracht hat. Dort befindet sich auch sein Grab. Das Max Eyth Museum hat ihm eine Dauerausstellung gewidmet. Das Literaturarchiv in Marbach pflegt seinen Nachlass. Ein paar
Kostproben der Nachdichtungen Hans Bethges,
hauptsaechlich der persischen Mystiker, habe ich
in meinem Vortrag ueber "Mystiker -Rebellen fuer die
Freiheit" zitiert, den ich Anfang Juni in der Bonner
GoetheHafis Buchhandlung gehalten habe. (Eine
Veranstaltung zugunsten der Hinterbliebenen ermordeter
iranischer Schriftsteller).
In der Bonner
GoetheHafisBuchhandlung werde ich am 31.8.2001 in
einer Lesung Hans Bethges Gedichte vorstellen. Weitere
Lesungen der Bethgegedichte finden im Winter in
Kelkheim und Frankfurt statt. Alle Mit freundlichen
Gruessen, Tel/Fax: 06195 /
900010 regina.berlinghof@yinyang-verlag.de |
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