Regina Berlinghof
Mirjam. Maria
Magdalena
und Jesus - Roman
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literaturkritik.de
Nr. 12
Dezember 2000
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Und dann ist es ja nicht verboten, mit Versatzstücken der Evangelien eine religiös überhöhte Liebesgeschichte zu zimmern, die das Defizit der Evangelien in dieser Hinsicht ausgleicht; dass dabei unversehens deren tatsächliche Botschaft, bzw. deren Zeugnis von der Botschaft Jesu fundamental in Frage gestellt, geradezu aus Jesu Mund widerrufen und durch einen Neuen Bund universaler Liebe ersetzt wird, geht allerdings über einen "Liebesroman", selbst mit diesem Paar, entschieden hinaus und beansprucht wohl doch eigene 'theologische' Wahrheit. mehr |
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Aus meinem Leserbrief an die Redaktion von "literaturkritik.de" |
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Radio
Aref,
gesendet am 12.3.2000 |
Es gehört schon Phantasie dazu, aus dem Wenigen, was über Maria Magdalena berichtet ist, einen Roman zu machen." (Dr.
Hans
Frisch)
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Die Liebe verwandelt sie beide zu spirituell ebenbürtigen Menschen. Die Guru- und Vorrangstellung Jesu wird aufgegeben zugunsten der Erkenntnismöglichkeit aller Menschen. Man könnte es auch eine Demokratisierung der Religion bezeichnen. Oder in Anlehnung an Kant enthält der Roman das Motto: "Habe den Mut, Deiner eigenen religiösen Erkenntnis zu vertrauen."... |
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...Die Kraft und die Farbe, mit der Sie die erotische Beziehung von Mann und Frau als religiöse Erfahrung darstellen, haben mich stark berührt. [...] Ganz am Anfang dieser Menschheitsgeschichte steht das Opfer und der Brudermord. Das Opfer - die religiöse Erkenntnis; ein Mittel, Beziehung aufzunehmen zu dem, von dem ich getrennt bin. ... [...] Den "feministischen Missionseifer" nehme ich zurück - geschrieben sieht es auch viel schlimmer aus als es sich in der Sendung so hin spricht. |
... muß ich widersprechen. Am Anfang ist die Schöpfung: UND GOTT SAH, DASS ES GUT WAR! ALLES IST GUT! Erst der unbewußte, kleingläubige Mensch unterscheidet in gut und böse/schlecht. Aus der Sicht der Ganzheit ist alles gut! Im spirituellen Erleben der Ganzheit (ob durch Meditation, erotische Liebe oder sonst wie) ist der Mensch zum Brudermord nicht fähig. Das kommt nur, wenn man Liebe rationiert erlebt. Der eine bekommt sie, der andere nicht. Wieso braucht man den Gedanken des Opfers, wenn man die Beziehung zur Ganzheit aufnehmen will? Hat im Christentum Jesus nicht gesagt, wo seine Quelle der Erkenntnis und Religion liegt, nämlich in der Liebe? Nicht im Opfer! Denn in der Liebe weitet sich das Ego und fühlt sich dem anderen so nah wie sich selbst. ... |
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Das Opfer ist in der Menschheit von Anbeginn der Weg, Beziehung zum Ganzen (zur Transzendenz, zu Gott) aufzubauen - ob wir das akzeptieren oder nicht. Eben, weil das Getrenntsein erlebt wird (in der Existenz des Menschen gegeben ist) wurde ein Weg gesucht und gefunden im Opfer. Jetzt steht die Frage in der Welt: "Gott, wenn du bist, wenn der recht hatte, wenn er die Wahrheit, deine Wahrheit ist - was sagst du dazu?" Denn, wenn hier keine Antwort kommt, wenn der sich geirrt hatte, dann braucht niemand mehr nach der Wahrheit Gottes zu fragen. |
In meinem Roman rettet Mirjam Jesus vor dem Kreuz. Hätte sie das also nicht tun dürfen? Ihr (und mir) war das Leben wichtig - und die Liebe. Glauben Sie denn Gottes Liebe erst, wenn ein Unschuldiger für sie gestorben ist? Wenn Sie auf dem Kreuzestod als spiritueller Notwendigkeit bestehen, schlagen Sie dann Jesus nicht noch heute ans Kreuz? Wo bleibt denn die Liebe für Jesus? Im Evangelium standen die Frauen beim Kreuz und sein Lieblingsjünger. Die anderen blieben fern, warteten ab - warteten auf Beweise. Wer Jesus geliebt hätte, hätte versucht, ihn vom Kreuz zu befreien! So wie eine Mutter ihr Kind zu retten versucht oder Liebende den Geliebten. Wagners Parsifal endet mit "Erlösung dem Erlöser" ! Wann werden die Christen genug Liebe selbst empfinden, um ihren Erlöser vom fortwährenden Kreuztod zu erlösen? Sehen Sie nicht, daß sie ihn zum leidenden Amfortas gemacht haben, der sich noch immer seinen Jüngern und Gralsrittern opfert - weil sie nach dem Opfer schreien? "Du mußt, du mußt". Ist das nicht das ganze Elend des Christentums? Jesus hat wahrlich geliebt. Aber wo bleibt die Liebe seiner Jünger? | |||||
Warum ich damals ihren Roman nicht ernstnehmen konnte? Ich hatte ihn (unter Zeitdruck) vor der Sendung gelesen - und von dem, was mich beim Hinschauen auf Jesus erschüttert, nichts in an den vielen Seiten gefunden. Ihr Anliegen konnte ich nicht so spüren, wie jetzt aus Ihrer Antwort. |
Sie
haben in meinem Roman nach Jesus gesucht und offensichtlich nur nach
dem,
was sie kannten - ich habe einen Roman über Mirjam geschrieben und
eine eigene Sicht auf Jesus dargestellt. Haben Sie das 16. Kapitel, das
Höhlenkapitel tatsächlich gelesen? Sie haben unter Zeitdruck Ihre Rezension vorbereitet - ich habe zweieinhalb Jahre an dem Roman geschrieben, ein weiteres Jahr Korrektur gelesen und korrigiert. So kann man auf die Schnelle auch ein Werk, das aus und in Liebe geschrieben wurde, fertigmachen und kreuzigen. |
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Dr. Frischs Antwort auf meine Anmerkungen vom 28.11.2000 (komplett) |
meine Anmerkungen zu Dr. Frischs Brief vom 2./3.12.2000 (komplett) | |||||
Leserrezension
bei www.amazon.de
v. 13.11.1999 |
Durchschnittliche Leserbewertung: ***** Zahl der Rezensionen: 1 Eine Leserin oder ein Leser aus München , 13. November 1999 Erlösung dem Erlöser "Ich will Jude sein", sagt Yoram, der Held der Rahmengeschichte zu seinem heidnisch-nabatäischen Vater und wirft ihm das angebotene Geld für eine Pilgerfahrt nach Jerusalem vor die Füße. Erinnert das nicht an eine nähere Vergangenheit, als eine ganze Generation den Vätern und Müttern entgegenschleuderte: "Ich bin Sozialist!", und als ein jugendlicher Tom Königs, späterer Finanzdezernent der Stadt Frankfurt, ein kapitalistisches Millionenerbe verächtlich zurückwies und dem Vietcong schenkte? Regina Berlinghofs Roman ist ganz in die antike griechisch-römisch-jüdische Zeit um das Jahr Null eingetaucht. Aber wie bei einem angeschlagenen Ton Obertöne mitschwingen, so klingt durch alle Sätze die aktuelle Gegenwart hindurch. Und wenn heute Jugendliche in Deutschland vielleicht nicht mehr mit sozialistischem Gedankengut auftrumpfen, so suchen manche ihr Heil wieder darin, "ein Deutscher" oder "ein Türke" oder "eine Muslima" zu sein. [...] Und auch das gehört zu einem Roman: er ist spannend zu lesen, er hat lebendige Figuren, mit denen man mitleben und mitfühlen kann. Berlinghof beschreibt die Landschaften, Städte und Menschen so farbig und einfühlsam, daß man sie beim Lesen vor sich sieht. Bei aller Ironie und herbem Spott gegenüber jeglichen fundamentalistischen Dogmen, die Berlinghof weidlich zitiert, spürt man darunter die tiefe Liebe für ihre Romanfiguren und für alle Menschen, denen sie ihren Roman ans Herz legen will. |
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Frankfurter
Rundschau, Pfingsten 1999
(22.-24.5.99) |
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Frankfurter Rundschau, 11.3.1999: |
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Höchster Kreisblatt, 6.9.1997: |
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Einblick, Augustheft 1997: |
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Kelkheimer
Zeitung
(Nr. 26), 25.6.1997: |
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BuchJournal 1/1997: |
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