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Diener des Märchens
Buchmesse - Uta Franck aus Kelkheim präsentiert in Stockstadt gemeinsam
mit ihrem Mann das Werk "Der Prinz im Schaffell" .
STOCKSTADT. Es war einmal ein kleines Mädchen, das seit 1942
in Meldorf an der Westküste Schleswig-Holsteins aufwuchs. Als es größer
geworden war, trieb es die Neugierde nach Kiel, Köln und Frankfurt
am Main, wo sich die junge Frau mit allerlei Wissenswertem beschäftigte:
Biologie, Geographie und Germanistik. Seit 1972 lebt Uta Franck in Kelkheim
am Taunus, ist Autorin mehrerer Gedicht- und Kurzprosabände sowie
von "Kelkheimer Märchen und Sagen". Gemeinsam mit Ehemann Peter_Beuchelt
stellte sie am Sonntag "Der Prinz im Schaffell" vor (Yin Yang-MediaVerlag,
Kelkheim, ISBN 39806799-4-2), 28 Märchen für Kinder und Erwachsene.
Illustriert wurde der Band mit schwarzen, holzschnittartigen Zeichnungen
von Claus Nothdurft.
"Es war einmal ein Prinz, der las leidenschaftlich gern Bücher",
beginnt das Märchen vom Bücherprinzen. Die Leidenschaft wurde
ihm zum Verhängnis: Vater König warf ihn aus dem Schloss. So
rackerte sich der belesene, mit Muskeln jedoch keineswegs behaftete Jüngling
als Gärtner und Schuster durch seine Tage, bevor er Schreiber bei
einem Advokaten wurde.
Dort erfuhr er von Prinzessin Leonore und gedachte sogleich, sie zu
freien. Das gelang mit Hilfe seiner geliebten Bücher: "Eng umschlungen
lasen sie in dem Märchenbuch. Und wenn sie nicht gestört worden
sind, dann lesen sie noch heute."
"Es war einmal" ist eine ebenso typische Formel wie die starken Mädchen
und schönen Prinzen samt dem Happy End. Problem, Weg und Lösung
heißt der Dreierschritt, mit dem Uta Franck ihre Märchen aufbaut.
Manchmal entstehen dabei auch emanzipatorische Texte. "Aber am Ende kriegt
die Prinzessin ihren Prinzen doch - und wird keine allein erziehende Mutter."
Was lernen wir (die Kinder, die Erwachsenen) fürs Leben? Anstrengung
wird belohnt. Wie beim Bücherprinzen.
Es war einmal - nein, so begann die Geschichte von der Prinzessin im
Baumhaus nicht, die am Sonntag als weitere Geschichte zu hören war.
Die listige Maid überlistet den listigen Prinzen - und umgekehrt.
Auch da gibt's die Moral von der Geschicht': Wenn zwei sich wollen, kriegen
sie sich auch. .
"Die Leute wissen nicht, was sie verpasst haben". kommentierte eine
der drei Besucherinnen der Märchenstunde. Normalerweise erzählen
Uta Franck und Peter Beuchelt ihre Geschichten vor größerem
Publikum. Dazu schaffen sie mit brennenden Kerzen und mit Stoff drapierten
Ständern eine Atmosphäre der Ruhe und Entspannung. Während
ihrer Darbietung verstehen sie sich als "Diener des Märchens", wollen
als Erzähler nicht im Vordergrund stehen. bg
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